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Niederländisch-deutsche Forschung zum Upscaling von Wasserstoff abgeschlossen

Die Niederlande, Nordrhein-Westfalen (NRW) und die Bundesrepublik Deutschland haben kürzlich gemeinsam die Möglichkeiten einer transnationalen Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff untersucht, die von der Nordsee bis zu den Industrieclustern im Grenzgebiet der Niederlande und NRW reicht. Das deutsche Forschungsinstitut IEK-3 Forschungszentrum Jülich, die Deutsche Energie-Agentur Dena und TNO gehen davon aus, dass ein gemeinsamer deutsch-niederländischer Wasserstoffmarkt bis 2050 auf das Siebenfache der heutigen Größe anwachsen könnte.  

Das Projekt untersuchte die Durchführbarkeit von transnationalen Business-Cases für grünen Wasserstoff in den Niederlanden und NRW. Die Forschung konzentrierte sich auf die CO2-Reduzierung und die Nutzung erneuerbarer Energien in der Industrie durch die Produktion, den Transport und die Verwendung von grünem Wasserstoff. Wissenschaftler:innen und Fachkundige aus den Forschungsinstituten untersuchten mögliche Business-cases für grünen Wasserstoff unter Nutzung der grenzüberschreitenden (niederländisch-deutschen) Wasserstoffproduktions- und -transportinfrastruktur sowie das Interesse und die potenziellen Anwendungsbereiche für grünen Wasserstoff in der Industrie. Die Forschenden beschrieben auch den bestehenden Rechtsrahmen für die Produktion, den Transport, den Handel und die Verwendung von grünem Wasserstoff. Schließlich wurde der Rahmen untersucht, der erforderlich ist, um transnationale Business-cases für grünen Wasserstoff zu entwickeln.

Wachstumschancen

Bis 2050 könnte ein gemeinsamer deutsch-niederländischer Wasserstoffmarkt siebenmal größer sein als heute. In dem entworfenen Szenario werden die Nachfragezentren in den Niederlanden und NRW mit bis zu 7,1 Millionen Tonnen Wasserstoff aus Offshore-Windenergie über ein Backbone (Hauptleitung des Netzes) von mehr als 5.000 km durchgehender Pipelines versorgt. Um Angebot und Nachfrage das ganze Jahr über im Gleichgewicht zu halten, muss jedoch auch Wasserstoff importiert werden, und es werden fast 60 Salzkavernen zur Speicherung von Wasserstoff benötigt. Die Chancen hierfür liegen vor allem in der Industrie und im Verkehrssektor. Der derzeitige Bedarf an Wasserstoff in der petrochemischen Industrie in NRW und den Niederlanden ist mit 17 TWh bzw. 41 TWh pro Jahr beachtlich. Im Jahr 2050 wird die Gesamtnachfrage aus diesen Sektoren siebenmal höher sein, nämlich 162 TWh in NRW und 239 TWh in den Niederlanden. In dem fraglichen Szenario würde sich die potenzielle Nachfrage nach Wasserstoff aus NRW und den Niederlanden in einem gemeinsamen Markt mehr als verdoppeln, was den Erfolg eines groß angelegten Marktes für grünen Wasserstoff wahrscheinlicher macht. Eine D-NL-Kooperation ist von Vorteil, um die Wasserstoffmärkte in NRW und den Niederlanden aufzubauen und anzugleichen.  

Trilaterales Projekt

Die Studie wurde als trilaterales Projekt zwischen dem niederländischen Ministerium für Wirtschaft und Klima, dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und dem deutschen Ministerium für Wirtschaft und Energie durchgeführt.

Quelle: Grensport Düsseldorf