Die deutsche Regierung hat sich nach mehrmonatigen Diskussionen auf den Bau von vier neuen Hybridkraftwerken geeinigt. Dies berichtet die niederländische Volkskrant. Diese Kraftwerke werden zunächst mit Erdgas betrieben, sollen aber zwischen 2035 und 2040 mit Wasserstoff betrieben werden. Diese Politik passt gut zu den großen Ambitionen der derzeitigen deutschen Regierung.
Zusammen sollen die vier Kraftwerke 10 Gigawatt Strom liefern. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 produzierten alle niederländischen Solaranlagen zusammen zehn Gigawatt Ökostrom. Die deutsche Regierung, bestehend aus der sozialdemokratischen SPD, den Grünen und der liberalen FDP, wird im Jahr 2032 festlegen, wann genau der Übergang von Erdgas zu Wasserstoff stattfinden wird.
Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen setzt voll auf nachhaltigen Wasserstoff. Er will u.a. dafür sorgen, dass die Stahlindustrie im Bremer Hafen mit grünem Wasserstoff betrieben wird. Von grünem Wasserstoff spricht man, wenn Wasserstoff auf nachhaltige Weise erzeugt wird. Dies steht im Gegensatz zum grauen Wasserstoff, der aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird. Darüber hinaus will Minister Habeck Wasserstoff an den Tagen einsetzen, an denen Sonnen- und Windenergie nicht ausreichen, um Deutschland mit Strom zu versorgen.
Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 80 Prozent der Energie aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, denn derzeit stammt noch mehr als ein Viertel der Energie aus Kohlekraftwerken. Die deutsche Regierung hat mehrere gute Gründe, jetzt mit der Arbeit an den Zielen für erneuerbare Energien zu beginnen. Anders als die Niederlande, die auf Atomkraft setzen, tun dies die Deutschen nicht. Scholz hat bereits im Jahr 2021 gesagt, dass er die Kernenergie nicht mehr nutzen will. Dieser Aussage sind auch Taten gefolgt: Die letzten drei Kernkraftwerke in Deutschland sind inzwischen abgeschaltet. Deshalb ist es für Deutschland wichtig, schnell neue erneuerbare Energien zu bekommen.3
Die Gegner sind keine Fans der Idee, dass die neuen Kraftwerke zunächst mit Erdgas und erst später mit Wasserstoff betrieben werden sollen. Sie sind der Meinung, dass es auf diese Weise für die fossile Industrie zu einfach ist, ihre Finger im Spiel zu behalten. Sie haben eine starke Lobby, und unter anderem Umweltschützer befürchten, dass der Übergang von grauem zu grünem Wasserstoff zu lange dauern wird, um die Ambitionen der deutschen Regierung zu erfüllen. Auch Fachleute haben ihre Zweifel: Die Internationale Energieagentur (IEA) warnte kürzlich vor dem geringen Anteil an grünem Wasserstoff, während der Anteil an grauem Wasserstoff steigt.
Quelle: AHA24x7